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Champions League Finale in Cardiff

Real Madrid - Juventus Turin

Seit Einführung der Champions League in der Saison 1992/93 (zuvor war dies ja 37 Jahre lang der nicht so „verwässerte“ Europacup der Landesmeister, bei dem wirklich nur echte Champions sowie der Titelverteidiger mitspielen durften!) brachte nun das 25. Champions League-Jahr die 6. Finalteilnahme von Titelverteidiger Real Madrid (nach 1998, 2000, 2002, 2014 und 2016) und konnten dabei die Spanier bisher all diese Endspiele gewinnen, während der diesjährige Finalgegner Juventus Turin in diesen 25 Jahren nach 1996 bis 1998, 2003 und 2015 nun ebenfalls bereits sein 6. Finale bestreiten durfte (ein Rekordwert von 6 Finalteilnahmen, der in der Champions League bisher alleine vom AC Milan - bei 3 Siegen und 3 Niederlagen - gehalten wurde und darüber hinaus auch der FC Barcelona und Bayern München jeweils 5 Finalteilnahmen vorzuweisen haben, von denen Barcelona immerhin viermal bzw. die Bayern zweimal die Champions League gewinnen konnten), dabei Juventus allerdings nur einmal (und zwar das Finale 1996 in Rom gegen Ajax Amsterdam im Elfmeterschießen) über den Titel jubeln durfte (und damit so oft wie keine andere Mannschaft ein Champions League Finale als Verlierer beenden musste, gefolgt von Milan und den Bayern mit jeweils drei Final-Niederlagen) und es darüber hinaus 1998 beim Finale in Amsterdam auch bereits zum direkten Aufeinandertreffen kam, bei dem sich Real mit einem 1:0 Erfolg den Titel sichern konnte.
Alles Spiele, an die es sehr viele Erinnerungen gibt, denn schließlich hatte ich die Möglichkeit, all diese großen Finalspiele direkt im Stadion mitzuverfolgen (ebenso wie etwa auch einen 2:0 Heimsieg nach Verlängerung von Juventus gegen Real im Champions League 1/8-Finale im März 2005) und führte uns nun das diesjährige Finale wieder einmal nach Wales ins Millennium Stadium von Cardiff, wo ich etwa auch bereits 2005 einen 2:0 Sieg von Österreich gegen Wales in der Qualifikation zur WM in Deutschland miterleben konnte, oder auch einen 3:1 Erfolg von Meister Arsenal (das seit damals einem neuen Meistertitel vergeblich nachläuft!) im englischen Supercup (Community Shield) gegen Cupsieger Manchester United im August 2004 und wir auch in nur drei Monaten hier wieder in diesem Stadion zu Gast sein dürfen, wenn Österreich sein WM-Qualifikationsspiel gegen Wales für die WM 2018 in Russland zu bestreiten hat.
In diesen 25 Champions League-Jahren ist aber auch unsere Austria nicht ganz unbeteiligt gewesen, denn schließlich konnten unsere Veilchen in den ersten beiden Champions-League Saisonen (1992/93 und 1993/94) jeweils bis ins Achtelfinale vordringen (wobei es damals aber erst nach dem Achtelfinale eine Gruppenphase mit nur zwei 4er-Gruppen und im ersten Jahr gleich danach das Finale mit den beiden Gruppensiegern bzw. im zweiten Jahr noch einem zusätzlichen Halbfinale gab) und ist es auch unserer Austria vorbehalten, als letzte österreichische Mannschaft den Sprung in die Champions League-Gruppenphase geschafft zu haben (2013/14), ein Versuch, an dem sich so manch anderer Verein seit langer Zeit bei jedem mitunter ach so peinlichen Versuch schmerzhaft die Zähne ausgebissen hat, wobei unsere Austria im Europacup überhaupt sporthistorisch in den Geschichtsbüchern verewigt ist, denn schließlich konnte unsere Austria 1978 als erste österreichische Mannschaft im Fußball ein Europacup-Finale erreichen, ein Erfolg, der lediglich durch den ersten österreichischen Europacup-Sieg übertroffen werden könnte!
So erfolgte nun also am Tag vor dem diesjährigen Finale der Flug von Wien nach London und ging es per Bus in knapp drei Stunden weiter nach Cardiff, wo am Samstag-Abend (3. Juni) unter großen Sicherheitsvorkehrungen das Spiel der Spiele im europäischen Vereinsfußball auf dem Besuchsprogramm stand und dann vor 65.842 Zuschauern im Millennium Stadium Real Madrid als fünfte Mannschaft den Versuch wagte, als Titelverteidiger auch im Folgejahr im Finale zu stehen und dabei erstmals in der Champions League-Geschichte seinen Titel erfolgreich verteidigen zu können, was als Titelverteidiger bisher dem AC Milan (1995 beim Finale in Wien ein 0:1 gegen Ajax Amsterdam), Ajax Amsterdam (1996 beim Finale in Rom ein 2:4 im Elfmeterschießen nach einem 1:1 n.V. gegen Juventus Turin), Juventus Turin (1997 beim Finale in München ein 1:3 gegen Borussia Dortmund) sowie zuletzt Manchester United (2009 beim Finale in Rom ein 0:2 gegen den FC Barcelona) nicht gelingen konnte und waren das natürlich alles Endspiele, bei denen auch ich die Gelegenheit hatte, diesen Versuch einer erfolgreichen Titelverteidigung direkt im Stadion miterleben zu dürfen.
Und diesmal fand nach 25 Champions League-Jahren der Fluch der erfolglosen Titelverteidigung endlich ein Ende und konnte Real Madrid in einem für ein Finale sensationellen Spiel (da so ein wichtiges Endspiel sonst oft von der Taktik geprägt ist und beide Mannschaft zunächst nur kein Tor bekommen wollen, sodass es nicht verwunderlich ist, dass das meiste Finalergebnis mit 15 Mal ein 1:0 Erfolg war und darüber hinaus auch noch vier Endspiele nach einem 0:0 im Elfmeterschießen entschieden werden mussten!) mit 4:1 triumphieren, wobei Cristiano Ronaldo in der 20. Minute den Trefferreigen eröffnete und Mario Mandzukic mit einem Traumtor (27.) für den 1:1 Pausenstand sorgte. Nach dem Seitenwechsel war das diesmal in Violett spielende weiße Ballett aber nicht mehr zu bremsen und sorgte ein Doppelschlag durch einen Weitschuss von Casemiro (61. Minute) und dem zweiten Treffer von Cristiano Ronaldo (64.) für die Entscheidung. Juventus konnte da nicht mehr zulegen und musste schließlich in der 90. Minute durch Marco Asensio noch das Tor zur mehr als bitteren 1:4 Niederlage hinnehmen, womit die Italiener den Finalfluch (seit dem letzten Titelgewinn 1996 gab es nun die 5. Finalniederlage!) nicht besiegen konnten und Real sich neuerlich zum großen König im europäischen Vereinsfußball krönte!
Da es so gut wie unmöglich war, für die Nacht nach dem Spiel in Cardiff eine von der Lage und vor allem auch vom Preis her vernünftige Unterkunft zu bekommen (da war es diesmal fast schon einfacher, an die begehrte Eintrittskarte zu kommen!), ging es sofort nach dem Spiel per Bus wieder zurück nach London, wo die Quartierbeschaffung wesentlich einfacher war und nach der Ankunft gegen 3 Uhr in der Früh die restliche Nacht im Hotel verbracht wurde, ehe dann am Sonntag-Nachmittag der Rückflug nach Wien erfolgte und damit unsere diesjährige Fußball-Saison 2016/17 einen mehr als krönenden Abschluss finden konnte, nachdem ich diesmal eines der beiden Europacup-Endspiele auslassen musste und erstmals der Besuch des Europa League Finales nicht möglich war, da bereits am Tag nach dem Europa League Finale in Stockholm bei uns in der Meisterschaft das Heimspiel gegen Salzburg ausgetragen wurde, dem natürlich der Vorrang eingeräumt werden musste und es am Donnerstag-Vormittag keine passende Flugverbindung gab, um auch bei einer allfälligen Flugverspätung (was aus Erfahrung bei derartigen Großereignissen nicht ganz ausgeschlossen werden kann) zeitgerecht am Nachmittag beim Austria-Spiel im Prater sein zu können. Da mussten einfach Prioritäten gesetzt werden. Und da geht die Austria halt einfach vor, auch wenn natürlich so ein Europa League Finale zwischen Manchester United und Ajax Amsterdam auch nicht so ganz uninteressant gewesen wäre, aber die Nummer 1 ist und bleibt halt einfach unsere Wiener Austria!

Fritz Duras, Austria 80

Samstag, 3. Juni 2017, 20.45 Uh (MESZ):

Real Madrid – Juventus Turin   4:1 (1:1)

Cardiff, Milleniumstadium, 65.842 Zuschauer (ausverkauft).
Torfolge: 1:0 (20.)
Cristiano Ronaldo; 1:1 (27.) Mario Mandzukic; 2:1 (61.) Casemiro; 3:1 (64.) Cristiano Ronaldo; 4:1 (90.) Marco Asensio.
Real Madrid:
Nr. 1 Keylor Navas; Nr. 2 Dani Carvajal, Nr. 5 Raphael Varane, Nr. 4 Sergio Ramos (Kap.), Nr. 12 Marcelo; Nr. 14 Casemiro; Nr. 19 Luka Modric, Nr. 8 Toni Kroos (89. Nr. 21 Alvaro Morata), Nr. 22 Isco (82. Nr. 20 Marco Asensio); Nr. 9 Karim Benzema (77. Nr. 11 Gareth Bale), Nr. 7 Cristiano Ronaldo. Trainer: Zinedine Zidane.
Juventus Turin:
Nr. 1 Gianluigi Buffon (Kap.); Nr. 15 Andrea Barzagli (66. Nr. 7 Juan Cuadrado), Nr. 19 Leonardo Bonucci, Nr. 3 Giorgio Chiellini; Nr. 23 Dani Alves, Nr. 6 Sami Khedira, Nr. 5 Miralem Pjanic (71. Nr. 8 Claudio Marchisio), Nr. 12 Alex Sandro; Nr. 21 Paulo Dybala (78. Nr. 18 Mario Lemina), Nr. 9 Gonzalo Higuain, Nr. 17 Mario Mandzukic. Trainer: Massimiliano Allegri.
Gelb-Rote Karte: Cuadrado (84./Tätlichkeit)

133 Fotos vom Champions League Finale Real Madrid gegen Juventus Turin (4:1) in Cardiff vom 3.6.2017!  

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