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437 Fotos von der Europameisterschaft 2000 (UEFA EURO 2000)
Fußball ohne Grenzen - so lautete das Motto dieser
Europameisterschaft, die erstmals in zwei Ländern (Belgien und Holland)
ausgetragen wurde!
Und
auch für uns war diese EM grenzenlos und stießen wir dabei in neue Dimensionen
vor, denn noch nie hatten wir so wie diesmal bei einer EM 15 Spiele live im
Stadion mitverfolgen können (lediglich bei Weltmeisterschaften waren es schon
bis zu 22!), noch nie hatten wir dabei bei einer WM- oder EM-Endrunde alle
teilnehmenden Mannschaften zumindest einmal live im Stadion sehen können und auch
noch nie hatten wir dabei am selben Tag die Möglichkeit, gleich zwei Spiele
an verschiedenen Orten live im Stadion besuchen zu können!
Doch zurück zum Anfang. Den machte natürlich das
Eröffnungsspiel in Brüssel, wobei es zunächst per Flugzeug von Wien nach
Amsterdam ging, wo wir am Abend vor der Eröffnung eintrafen und noch am
Flughafen zwei der begehrten Tickets für das Finale in Rotterdam ausgefolgt
bekamen.
Amsterdam
bildete für diese EM überhaupt unseren zentralen Stützpunkt, wo wir bis 3. Juli
mit Ausnahme von zwei Nächten (eben nach dem Eröffnungsspiel und dem 1.
Semifinale in Brüssel) unser Quartier aufgeschlagen hatten und von wo neben den
fünf Spielen in Amsterdam unsere geplanten Spiele in Rotterdam (5 Spiele),
Arnheim (2 Spiele) und Eindhoven (1 Spiel) mühelos zu erreichen waren und nach
dem Spiel auch stets eine problemlose Rückkehr nach Amsterdam möglich war.
So ging es
dann für uns am Samstag, den 10. Juni per Bahn nach Brüssel, wo
Schweden auf
Mitveranstalter Belgien
traf und hier in der ganzen Stadt gleich auf den ersten Blick die enormen
Sicherheitsvorkehrungen auffielen, um größere Probleme verhindern zu können.
Auch beim Stadion selbst musste man drei Kontrollen über sich ergehen lassen, um
überhaupt einmal bis zum Stadioneingang, wo dann die Karten abgerissen wurden,
vordringen zu können, und gab es dann nochmals drei Kontrollen, bis man sich
endlich auf seinem Platz im Stadion eingefunden hatte.
Nach einer zwar
farbenfrohen, aber sonst eher wenig ansprechenden Eröffnungsfeier (da haben wir
schon wesentlich imposantere Veranstaltungen erlebt!) blieb dann Gastgeber
Belgien in einem doch recht interessanten Eröffnungsspiel mit 2:1 erfolgreich
und versetzte dieser Sieg die ganze Stadt (und vermutlich auch das ganze Land)
in einen Freudentaumel südländischer Prägung, was wir die ganze Nacht über
hautnah miterleben konnten, da sich unser Hotel direkt im Stadtzentrum mit
Fenster zum Grand Place befand!
nach dem
1:0 für Belgien durch Goor (43.)
Belgien - Schweden 2:1, Brüssel, 46.700 Zuschauer, Tore: 1:0 (43.) Goor; 2:0 (47.) E. Mpenza; 2:1 (53.) Mjällby.
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Erst so gegen 4 Uhr in der Früh wurde
es etwas leiser, doch war für uns bereits zeitig am Morgen "Tagwache", da wir am
2. Spieltag ein Großprogramm zu absolvieren hatten und wir dabei erstmals nach
zahlreichen Reisen zu WM- oder EM-Endrunden als Premiere an einem Tag gleich
zwei Spiele an verschiedenen Orten besuchen wollten.
Zunächst versuchte dabei zwar
die belgische Bahn uns von unserem Vorhaben abzubringen und musste unser Zug von
Brüssel nach Amsterdam knapp vor der holländischen Grenze wegen technischen
Defekts aufgeben, wir aber nach einer kurzfristig improvisierten Routenänderung
sogar noch früher als geplant in Arnheim eintreffen konnten, wo an diesem Nachmittag um
14.30 Uhr die Türkei
gegen Italien
spielte. Der Spielort, die "Festung" Gelredom, der auf zwei Seiten von einem
Wassergraben abgegrenzt wird, war dabei fest in türkischer Hand und war es für uns eine große Enttäuschung, wie wenig italienische
Fans bei diesem Spiel mit dabei waren, die aber trotzdem viel Grund zur Freude
hatten, da die Türkei mit 2:1 bezwungen werden konnte und dies zahlreiche türkische Fans
nicht wahrhaben wollten, die während des Spieles immer wieder in unsportlicher
Weise Gegenstände auf das Feld warfen!
Dieser Gelredom (übrigens das einzige Stadion bei
dieser EM, das bis zu diesem Zeitpunkt von mir noch nicht besucht worden war!)
ist überhaupt ein schmuckes Kleinstadion für 30.000 Besucher (lediglich die
Anzeigetafel fiel etwas winzig aus und ist da sogar noch unsere im Horr-Stadion
besser!), das wie die ArenA in Amsterdam komplett geschlossen werden kann (also
eigentlich ein Hallenstadion!). Einzig das mehr als lästige Geldwechseln in die
Stadionwährung "Ohra" war etwas mühsam, da im gesamten Stadionbereich nur mit
dieser eigenen Währung bezahlt werden konnte (so wie auch im Stadion in Amsterdam
der "Arena" eine eigene Stadionwährung bildet), was für einige Verwirrung und
auch Verärgerung sorgte, da es nach dem Spiel keine Möglichkeit zum Rückwechseln
des noch vorhandenen Guthabens gab!
nach dem 1:0 für Italien durch Conte (52.)
das 2:1 für Italien durch den Elfmetertreffer von
Inzaghi (70.)
Italien - Türkei 2:1, Arnheim, 22.500 Zuschauer. Tore: 1:0 (52.) Conte; 1:1 (61.) Okan; 2:1 (70.) Inzahi (Elfm.).
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Jedenfalls ging es für uns nach diesem Spiel gleich mit dem Zug zurück nach
Amsterdam, wo wir wieder unser Quartier auf einem Hotelschiff gleich im Hafen
beim Bahnhof beziehen konnten (auf dem wir bereits vor zwei Jahren anlässlich des
Champions League Finales zwischen Real Madrid und Juventus Turin wohnten) und
dann ohne Probleme zwei Stunden vor Spielbeginn in der Amsterdam ArenA zum Spiel
Holland gegen
Tschechien eintrafen,
wo wir auch das Spiel Frankreich gegen Dänemark (2:0) via Video-Anzeigetafel
mitverfolgen konnten.
Zunächst waren wir dabei
etwas überrascht, da wir unsere Plätze im Stadion nur durch den Ehren- und
VIP-Eingang erreichen konnten, wo es auch keinerlei Sicherheitskontrollen gab
und nicht einmal die Eintrittskarten abgerissen wurden! Bis zum Spielbeginn verwandelte sich dann die
ArenA in ein
beeindruckendes Narrenhaus (für die unter anderem auch der "Anton aus Tirol"
sorgte!), wo alle tanzten und sangen, dann aber beim Spiel selbst zur
Überraschung die etwa 8.000 tschechischen Fans den Ton angaben (ebenso wie ihre
Mannschaft, die dann aber unglücklich durch einen Elfmeter in der Schlussphase
mit 0:1 unterlag). Es war aber trotzdem ein unbeschreiblicher Anblick, wenn sich
das gesamte Stadion (mit Ausnahme der Kurve mit den Gästefans) in einer Farbe
(orange) präsentiert!
doch noch das 1:0 für Holland durch den Elfmetertreffer
von Frank de Boer (89.)
Holland - Tschechien 1:0, Amsterdam ArenA, 50.800 Zuschauer. Tor: 1:0 (89.) Frank de Boer (Elfm.).
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Tag 3 der EM (Montag, 12. Juni) brachte dann einen Pflichtpunkt einer solchen Veranstaltung: Und zwar den Besuch eines Spieles der englischen Nationalmannschaft, die ihr erstes Gruppenspiel in Eindhoven gegen Portugal zu bestreiten hatte. Bereits gegen Mittag füllte sich dabei die Innenstadt von Eindhoven mit den englischen Fans, die vor allem den Bereich rund um den Markt zur englischen Provinz erklärten und fest in der Hand hatten. Da gab es wieder enorme Sicherheitsvorkehrungen und hatte da jedes Lokal seine eigenen Security-Kräfte, die für Ordnung sorgten, es letztendlich aber so gut wie keinerlei Probleme gab. Für mich war auch dieses Spiel etwas ganz besonderes, obwohl ich bereits zahlreiche England-Spiele bei diversen WM- oder EM-Endrunden mitverfolgen konnte, aber erstmals hatte ich dabei einen Platz direkt im englischen Fansektor, da ich diese Karte von einem unserem Fanclub-Mitglieder erhielt, der gleichzeitig auch Mitglied beim "England Members Club" ist und so problemlos zu dieser Karte für den englischen Fansektor gekommen ist. Das Spiel selbst begann dann ganz nach unserem Geschmack und führten "unsere" Engländer rasch mit 2:0, doch dauerte die Freude nicht lange und konnten die Portugiesen noch einen 3:2 Erfolg feiern, der dafür sorgte, dass man mehr als verärgert nach dem Spiel wieder die Rückreise nach Amsterdam anzutreten hatte.
Portugal - England 3:2, Eindhoven, Philips-Stadion, 31.500 Zuschauer. Tore: 0:1 (3.) Scholes; 0:2 (18.) McManaman; 1:2 (22.) Figo; 2:2 (37.) Joao Pinto; 3:2 (59.) Nuno Gomes.
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Am nächsten Tag begaben wir uns dann nach Rotterdam, wo im "De Kuip" die Norweger zeigten, wie es zu machen ist, dass man gegen die Spanier nicht so wie wir in ein 0:9 Debakel schlittert und mit dem 1:0 Erfolg die große Überraschung lieferten. Danach wurden wir via TV noch Zeuge, wie Slowenien in Überzahl mit einem Mann mehr eine 3:0 Führung verspielte und Jugoslawien binnen weniger Minuten noch zum 3:3 ausgleichen konnte, womit der 1. Abschnitt der Vorrundenspiele beendet war und jede Mannschaft ein Spiel absolviert hatte (insgesamt 8 Spiele an 4 Tagen, von denen wir immerhin 5 Spiele in 5 verschiedenen Stadien live im Stadion mitverfolgen konnten!).
Spanien - Norwegen 0:1, Rotterdam, De Kuip, 41.000 Zuschauer. Tor: 0:1 (65.) Iversen.
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Danach gönnten wir uns zwei Tage wohlverdiente Pause, in denen wir die Spiele nur im TV mitverfolgten, ehe wir uns am Freitag, den 16. Juni wieder nach Rotterdam begaben, wo Veranstalter Holland einen klaren 3:0 Erfolg gegen Dänemark feiern konnte, womit sich in Gruppe D Holland und Frankreich bereits vorzeitig den Aufstieg in das Viertelfinale sicherten. Zu erwähnen dabei auch, dass während des Spieles mehrmals durchsagen erfolgten, dass noch für mehrere Spiele (Rumänien - Portugal, Dänemark - Tschechien, Slowenien - Spanien, Norwegen - Jugoslawien und Slowenien - Norwegen) ganz regulär Karten gekauft werden könnten, sodass anscheinend die Veranstalter doch noch auf einigen ihrer angeblich so heiß begehrten Karten sitzen geblieben sein dürften!
Unser Hotelboot (für über 3 Wochen unsere Unterkunft in
Amsterdam)
Dänemark blieb bei dieser EM als einzige Mannschaft ohne
Punkt und auch ohne Tor. Und auch dieser Elfmeter gegen Holland konnte nicht
verwertet werden
Dänemark - Holland 0:3, Rotterdam, De Kuip, 48.200 Zuschauer. Tore: 0:1 (57.) Kluivert; 0:2 (66.) R. de Boer; 0:3 (77.) Zenden.
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Bei der Planung, welche Spiele
wir uns live im Stadion ansehen werden, waren die Spielorte ein wichtiger
Gesichtspunkt und war dabei auch ausschlaggebend, dass wir in dem Provinznest
Charleroi kein Spiel besuchen werden, obwohl dort der große Schlager zwischen
Deutschland und England stattfindet, in diesem "Dorf" aber praktisch so gut wie
keine Übernachtungsmöglichkeit aufzutreiben war und es auch nach dem Spiel
praktisch keine vernünftige Bahnverbindung mehr zurück nach Amsterdam gab,
sodass wir den wesentlich einfacher zu erreichenden Spielort Arnheim an diesem
Tag den Vorzug gaben, wo Portugal
durch einen Treffer in der Nachspielzeit zu einem glücklichen 1:0 über
Rumänien (und
vorzeitig bereits zum Gruppensieg) kommen konnte.
Nach der Rückkehr auf unser Schiff in Amsterdam
erlebten wir dann im TV den 1:0 Triumph von England gegen Deutschland (Englands
erster Sieg gegen Deutschland nach 34 Jahren!), womit England wieder voll im
Rennen um den Aufstieg war, dann aber die Meldungen von Ausschreitungen und dem
damit verbundenen möglichen Ausschluss Englands von der EM für einige Aufregung
sorgte.
Rumänien - Portugal 0:1, Arnheim, Gelredom, 21.000 Zuschauer. Tor: 0:1 (95.) Da Costa.
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Am Sonntag, den 18. Juni besuchten wir dann in der Amsterdam ArenA das Spiel von Spanien gegen Slowenien (2:1) und konnten danach den 1:0 Erfolg von Jugoslawien gegen Norwegen via TV mitverfolgen, womit der 2. Abschnitt der Vorrundenspiele beendet war und somit jede der 16 Mannschaften zwei Gruppenspiele absolviert hatte und dabei auch bereits einige Vorentscheidungen gefallen waren. So z.B. auch, dass Portugal bereits fix als Gruppensieger feststeht und England möglicherweise als Gruppenzweiter das Viertelfinale in Brüssel gegen Italien bestreiten könnte, weshalb ich mich für eine Routenänderung entschied und ich mir gleich am nächsten Tag, der für uns spielfrei war und wir die beiden Spiele Türkei - Belgien (2:0) und Italien - Schweden (2:1) nur via TV mitverfolgten, statt des geplant gewesenen Viertelfinales in Amsterdam (Portugal gegen Türkei) eine Karte für das Viertelfinale in Brüssel beschaffte, die ich am Nachmittag von einem belgischen Fan (in Roosendaal an der belgisch/holländischen Grenze) ausgefolgt bekam, was dann aber letztendlich gar nicht notwendig gewesen wäre und ich dann nach dem Ausscheiden Englands doch in Amsterdam das Viertelfinale von Portugal besuchte.
Slowenien - Spanien 1:2, Amsterdam ArenA, 42.500 Zuschauer. Tore: 0:1 (4.) Raul; 1:1 (59.) Zahovic; 1:2 (60.) Joseba Etxeberria.
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Am 20. Juni ging es dann für uns
wieder nach Rotterdam, wo Deutschland
in seinem letzten Gruppenspiel gegen
Portugal (das bereits als Aufsteiger feststand) die nur mehr geringe Chance auf den Aufstieg
wahrnehmen wollte! Schließlich hatten die Deutschen nicht einmal
gegen die B-Mannschaft von Portugal eine Chance und wurden mit 0:3 aus dem
Stadion geprügelt, total gedemütigt und von den eigenen Fans verhöhnt. Zu
erwähnen auch, dass wir in Rotterdam sämtliche Spiele live im Stadion
mitverfolgen konnten und dabei vor jedem Spiel in der Innenstadt bereits eine
Bombenstimmung herrschte, einzig vor diesem letzten Spiel der Deutschen war
davon nichts zu merken und gab es da nur eine andächtige Ruhe, aber da dürften
wohl die deutschen Fans schon gewusst haben, was sie dann beim Spiel zu erwarten
haben!
So hätte ja eigentlich alles gepasst, wären da nicht die Engländer so
blöd gewesen und nach einer 2:1 Führung gegen Rumänien noch mit 2:3 zu
verlieren, sodass Gruppensieger Portugal und Rumänien in das Viertelfinale
aufsteigen konnten, während England und Deutschland (als Titelverteidiger
diesmal nur 15. und vorletzter Platz mit nur einem Punkt und einem Tor!) die
Heimreise anzutreten hatten.
Portugal - Deutschland 3:0, Rotterdam, De Kuip, 44.000 Zuschauer. Tore: 1:0 (35.) Sergio Conceicao; 2:0 (58.) Sergio Conceicao; 3:0 (71.) Sergio Conceicao.
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Am nächsten Tag (21. Juni) wurden schließlich die Vorrundenspiele abgeschlossen, wobei wir zunächst den 4:3 Sieg Spaniens (mit dem sensationellen Finish) via TV bzw. Videoanzeigetafel im Stadion mitverfolgen konnten, ehe wir dann dem Spiel von Frankreich gegen Holland in der Amsterdam ArenA beiwohnten, bei dem der Veranstalter gegen den Weltmeister mit 3:2 erfolgreich bleiben konnte.
Frankreich - Holland 2:3, Amsterdam ArenA, 51.000 Zuschauer. Tore: 1:0 (8.) Dugarry; 1:1 (14.) Kluivert; 2:1 (31.) Wiltord; 2:2 (51.) F. de Boer; 2:3 (59.) Zenden.
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Damit standen nach 12 Tagen und 24
Spielen (von denen wir an 9 Tagen immerhin 10 Spiele im Stadion live
mitverfolgen konnten!) alle 8 Aufsteiger fest und ging nach 2 Ruhetagen diese
Europameisterschaft mit den letzten 7 Spielen (von denen wir 5 besuchen durften)
in die entscheidende Phase.
Zunächst waren wir dabei am
Samstag, den 24. Juni wieder in der Amsterdam ArenA zu Gast, die diesmal zur
"Stadthalle" von Amsterdam umfunktioniert wurde, da nach mehreren Regenfällen
das Dach komplett geschlossen wurde und somit erstmals in der EM-Geschichte ein
Spiel in der Halle stattfand. Einzig bei der WM 1994 in den USA gab es auch
schon Spiele in der Halle, und zwar im Silverdome in Pontiac/Detroit (einem
reinen Hallenstadion) und haben wir natürlich auch damals diese Spiele bei
unserer WM-Reise in der ausverkauften Halle (mit 80.000 Zuschauern!) besucht!
Jedenfalls fixierte Portugal
in diesem Viertelfinale gegen die Türkei
nach einem hochverdienten 2:0 Erfolg den Aufstieg in das Semifinale und konnten
wir danach auf unserem Schiff via TV noch den 2:0 Sieg von Italien gegen Rumänien
mitverfolgen
1/4-Finale: Türkei - Portugal 0:2, Amsterdam ArenA, 44.000 Zuschauer. Tore: 0:1 (44.) Nuno Gomes; 0:2 (56.) Nuno Gomes.
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Am nächsten Tag begaben wir uns dann wieder nach Rotterdam, wo im "De Kuip" eines der besten Spiele dieser EM stattfand und Veranstalter Holland gegen Jugoslawien bei nasskaltem Wetter (bei dem sogar in einigen Bereichen für die Zuschauer die fix montierten Heizstrahler zur Erwärmung aufgedreht wurden!) ein reines Lehrspiel aufzog und die Jugos in ein 6:1 Debakel schlitterten, bei dem Patrik Kluivert der große Star war und 3 (mit dem erzwungenen Eigentor eigentlich sogar 4) Treffer erzielen konnte!
1/4-Finale: Holland - Jugoslawien 6:1, Rotterdam, De Kuip, 47.700 Zuschauer. Tore: 1:0 (24.) Kluivert; 2:0 (38.) Kluivert; 3:0 (54.) Kluivert; 4:0 (Govedarica (Eigentor); 5:0 (77.) Overmars; 6:0 (89.) Overmars; 6:1 (90.) Milosevic.
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Somit standen die vier
Semifinalisten fest und gab es wieder zur Erholung zwei spielfreie Tage, ehe wir
uns dann am Mittwoch, den 28. Juni noch einmal nach Brüssel begaben, wo im 1. Semifinale
Portugal gegen
Weltmeister Frankreich
anzutreten hatte.
Ganz der Tradition entsprechend ging dann auch dieses Semifinale in die
Verlängerung und konnte da Frankreich durch das Elfmeter-Golden-Goal von Zidane
mit 2:1 erfolgreich bleiben und war damit nach vier Siegen der mehr als
erfolgreiche Auftritt der Portugiesen im 5. Spiel beendet, wobei wir alle 5
Spiele Portugals live im Stadion mitverfolgen konnten (ebenso natürlich wie alle 5 Spiele
von Veranstalter Holland!).
Österreichs Beitrag bei dieser EM: Schiedsrichter Günter
Benkö
Die Entscheidung: Elfmeter-Golden-Goal in der 117. Minute
zum 2:1 für Frankreich durch Zinedine Zidane
Semifinale: Frankreich - Portugal 2:1 n.G.G., Brüssel, 47.000 Zuschauer. Tore: 0:1 (19.) Nuno Gomes; 1:1 (51.) Henry; 2:1 (117.) Zidane (Elfmeter-Golden-Goal).
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Nach einer neuerlichen
Übernachtung in unserem "Luxushotel" in Brüssel (für eine Person fast öS
2.000,-) ging es wieder zurück nach Amsterdam, um im 2. Semifinale wieder dabei
zu sein, wenn Veranstalter Holland
auf Italien trifft.
Bereits vor dem Spiel wurde
von mir darauf hingewiesen, dass bei dieser Partie wohl die größte Gefahr für
Holland droht, da bereits bei den letzten drei Europameisterschaften immer im
Semifinale das Ende für den Veranstalter kam (1998 siegte Holland in Hamburg
gegen Deutschland, 1992 blieb Deutschland in Stockholm gegen Schweden
erfolgreich und 1996 gewann Deutschland in London gegen England den
Elfmeterkrimi - übrigens alles Spiele, bei denen wir natürlich immer im Stadion
live mit dabei waren!), der in diesem Spiel wohl bereits mit den Gedanken im
Finale war und dann mit dem großen Ziel vor Augen versagt. Da wurde die Euphorie
der holländischen Fans vor dem bevorstehenden Finale (und natürlich nach dem
grandiosen 6:1 Sieg über Jugoslawien) immer größer und kam es dann bei diesem
Semifinale so wie von mir vorhergesagt und konnte Italien nach einer
kämpferischen Höchstleistung und einem 0:0 n.V. und dem 3:1 Erfolg im
Elfmeterschiessen den Aufstieg in das Finale bejubeln, und dies, obwohl Italien
fast 90 Minuten einen Mann weniger am Platz hatte und Holland darüber hinaus
nicht in der Lage war, in diesem packenden und dramatischen Spiel in der
regulären Spielzeit die Chance von zwei Elfmetern (!) zu nützen.
Diese
Niederlage führte zur Staatstrauer im ganzen Land und mussten dann nach dem
Spiel zahlreiche holländische Fans ihren Frust abreagieren und kam es da zu
einigen Krawallen in der Innenstadt von Amsterdam, aber auch in anderen
holländischen Städten.
Der große Tag des Torhüters: Francesco Toldo hält den
Elfmeter von Frank de Boer (39.)
Und wieder kein Tor: Patrick Kluivert scheitert bei
seinem Elfmeter an der Stange (62.)
0:0 nach Verlängerung, somit Elfmeterschießen: Und
neuerlich scheitert Frank de Boer an Torhüter Toldo!
Der Holländer Stam schießt über das Tor, die Italiener
jubeln (weiterhin 2:0 im Elfmeterschießen für Italien)
Francesco Totto erhöht auf 3:0!
Patrick Kluivert verkürzt aug 1:3 (der einzige
verwandelte Elfmeter bei insgesamt sechs Versuchen in diesem Spiel!)
Toldo hält auch den letzten Elfmeter von Bosvelt;
Endstand 3:1; Italien ist im Finale
Semifinale: Italien - Holland 0:0 n.V., 3:1 n.Elfm., Amsterdam ArenA, 51.300 Zuschauer.Elfmeterschießen: 1:0 Di Biagio; Toldo hält den Elfmeter von F. de Boer; 2:0 Pessotto; Stam schießt über das Tor; 3:0 Totti; 3:1 Kluivert; Van der Sar hält den Elfmeter von Maldini; Toldo hält den Elfmeter von Bosvelt.
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Nach diesen beiden dramatischen Halbfinalbegegnungen gab es für uns wieder zwei erholsame Tage in Amsterdam, ehe es dann am 2. Juli in Rotterdam zum großen Finale zwischen Italien und Weltmeister Frankreich kam, bei dem die Italiener bis zur 93. Minute mit 1:0 in Führung lagen und sich bereits als Europameister fühlten, dann aber Frankreich doch noch den Ausgleich erzielte und schließlich auch noch in der Verlängerung durch das Golden-Goal neuerlich mit 2:1 erfolgreich blieb, womit erstmals ein regierender Weltmeister gleichzeitig auch den Europameistertitel gewinnen konnte!
Zunächst Jubel bei den italienischen Fans nach dem 1:0
durch Delvecchio (55.)
Dann in allerletzter Sekunde der Ausgleich für Frankreich
durch Wiltord (90. +4), da war die Verärgerung bei einigen italienischen Fans
groß!
Und schließlich der Jubel nach dem Golden Goal von David
Trezeguet zum 2:1 Sieg für Frankreich (103.)
Finale: Frankreich - Italien 2:1 n.G.G., Rotterdam, De Kuip, 48.200 Zuschauer. Tore: 0:1 (55.) Delvecchio; 1:1 (90. +4) Wiltord; 2:1 (103., Golden Goal) Trezeguet.
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Damit war eine Europameisterschaft beendet, die viele attraktive Spiele mit vielen Toren zu bieten hatte, bei der wir bei 15 von 31 Spielen live im Stadion mit dabei sein konnten und dabei auch alle 16 Mannschaften zumindest einmal sehen konnten (alle fünf Spiele von Holland und Portugal, Frankreich und Italien je dreimal, Spanien und die Türkei je zweimal, sowie alle anderen Mannschaften je einmal) und hat diese EM erstmals für uns bereits Dimensionen (vor allem auch finanzielle) angenommen, wie sie sonst eigentlich nur bei Weltmeisterschaften vorkommen, sodass dies bereits als gelungener Test für die Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea angesehen werden kann!
Fritz Duras, Austria 80
zum Spielerkader der einzelnen Mannschaften
https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Europameisterschaft_2000
Übersicht über alle Spiele der EURO 2000
Alle Fotos:
© Fritz Duras, Austria aktuell / Austria 80 Bild-Agentur (Medieninhaber:
Fanclub Austria 80)
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