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Weltmeisterschaft 1990 .Fotos alle.
436 Fotos von der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien!
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Nachdem wir zuletzt mehrfach bei Europacup-Endspielen und auch bei der Europameisterschafts-Endrunde unsere „Spuren“ hinterlassen durften, war nun also Italien die ideale Gelegenheit, um auch bei einer Weltmeisterschaft Präsenz zu zeigen, sodass unsere „Tour ITALIA 90“ am Freitag, den 8. Juni natürlich mit dem Eröffnungsspiel in Mailand gestartet wurde, wo Titelverteidiger Argentinien im beeindruckenden Giuseppe Meazza-Stadion (ehemals San Siro) vor 73.780 Zuschauern gegen Kamerun als großer Favorit in diese Weltmeisterschaft startete und Afrikas Vertreter eigentlich als williges Schlachtopfer zum Aufwärmen für den Weltmeister dienen sollte, dann aber zur allgemeinen Freude des Publikums gleich zum Auftakt die erste große Überraschung gelang und der Weltmeister durch einen Treffer von Omam-Biyik (67. Minute) völlig verdient mit 1:0 besiegt werden konnte; und dies, obwohl Kamerun durch Ausschlüsse (61. und 88. Minute) das Spiel mit zwei Spielern in Unterzahl zu beenden hatte!
Von
dieser Sensation gut motiviert begaben wir uns am nächsten Tag per Bahn in die
Hauptstadt nach Rom,
wo am Samstag-Abend (9. Juni) unser Österreich
gegen den Veranstalter und WM-Favoriten Italien
sein erstes Gruppenspiel zu bestreiten hatte. Dabei belagerten bereits Stunden
vor dem Spiel unsere österreichischen Fans das Gelände rund um das Stadion, in
der großen Hoffnung, gleich eine weitere WM-Sensation miterleben zu können.
Eine Hoffnung, die leider unerfüllt blieb und die zahlreich mitgereisten österreichischen
Schlachtenbummler im Olympiastadion von Rom vor 73.303 Zuschauern miterlebten,
wie unser Team sich lange Zeit erfolgreich verteidigen konnte, dann aber der
eigentlich bis zu diesem Zeitpunkt fast unbekannte Wechselspieler „Toto“
Schillaci mit seinem Treffer in der 78. Minute die leider durchaus
verdiente 0:1 Niederlage fixierte und damit ganz Italien in einen Freudentaumel
versetzte (wo die Erleichterung groß war, den Auftakt erfolgreich absolviert zu
haben), der die ganze Nacht über andauerte und ganz Rom in ein totales Chaos stürzte!
In den weiteren Spielen des zweiten Spieltages siegte Rumänien in Bari
gegen die Sowjetunion (UdSSR) mit 2:0 und blieb Kolumbien in
Bologna gegen die Arab. Emirate ebenfalls mit 2:0 erfolgreich.
Während wir am folgenden Tag die Reise am Abend per Schiff von Civitavecchia nach Sardinien fortsetzten, besiegte Gruppengegner Tschechoslowakei (CSFR) in Florenz die USA klar mit 5:1, deklassierte Deutschland in Mailand Jugoslawien mit 4:1 und blieb Brasilien gegen Schweden in Turin mit 2:1 erfolgreich.
Nach
zahlreichen teilweise zermürbenden Kontrollen und unter schwerster
polizeilicher und militärischer (!) Bewachung (wegen der ebenfalls auf dem
Schiff befindlichen zahlreichen englischen Fans) erreichte dann unser Schiff am
Vormittag des vierten Spieltages (Montag, 11. Juni) Cagliari,
wo England
und Irland,
so wie bereits bei der Europameisterschaft 1988 in Deutschland, ihr erstes
Gruppenspiel zu bestreiten hatten und dort neuerlich ein Polizeiaufgebot wie bei
einem Staatsbesuch auf uns wartete. Jedoch war die ganze Sorge völlig unbegründet
und verhielten sich die Fans aus beiden Lagern äußerst vorbildhaft und
freundschaftlich, sodass es zu keinerlei nennenswerten Zwischenfällen kam. Das
Spiel selbst endete schließlich ebenso fair mit einem 1:1 Unentschieden, wobei
vor 35.238 Zuschauern im Stadio Sant‘Elia von Cagliari Gary Lineker in der 9. Minute den Führungstreffer für
England erzielen konnte und Kevin
Sheedy in der 73. Minute den letztendlich verdienten Ausgleich für
Irland fixierte.
Eine weitere Sensation gab es an diesem Tag aber in Genua, wo Costa Rica
über Schottland mit 1:0 siegreich bleiben konnte.
Fotos
- Teil 1:
mit
dem Eröffnungsspiel Argentinien gegen
Kamerun
in Mailand (0:1)
vom 8.6.1990,
dem Gruppenspiel Österreich
gegen Italien
in Rom (0:1)
vom 9.6.1990 und
dem Gruppenspiel England
gegen Irland
in Cagliari (1:1)
vom 11.6.1990
Nach
einer (bedingt durch die überfüllten Hotels) unfreiwilligen Nacht im "Grünen"
erfolgte am nächsten Tag die Rückfahrt per Schiff von Cagliari auf das
italienische Festland (dem Hafen Civitavecchia in der Nähe von Rom) und
besiegte während dieser Zeit zunächst Belgien in Verona Südkorea
mit 2:0 und trennten sich überraschend Ägypten und Holland in
Palermo mit 1:1, ehe wir am Mittwoch (13. Juni) in Neapel
der zweiten Partie von Weltmeister Argentinien
gegen den Vize-Europameister Sowjetunion
beiwohnen konnten.
Vor 55.759 Zuschauern im umgebauten San Paolo-Stadion von Napoli spielten die
Russen dabei aber wesentlich besser, als es das 2:0 Endergebnis für Argentinien
(1:0 durch Troglia in der 27.
Minute und 2:0 durch Burruchaga
in der 80. Minute) aussagte, wobei die UdSSR zusätzlich auch noch durch
Ausschluss (Bessonow, 50. Minute) mit einem Spieler weniger auskommen musste,
trotzdem aber keineswegs an die spielerische Klasse von der Europameisterschaft
anschließen konnte, während sich im zweiten Spiel des Tages Uruguay und
Spanien in Udine unter der Leitung des Österreichers Kohl mit einem
torlosen 0:0 zufrieden geben mussten.
Am
folgenden Tag (Donnerstag, 14. Juni) wurde wieder das Olympiastadion in Rom
besucht, wo vor 73.423 Zuschauern Gastgeber Italien
durch einen Treffer von Giannini
(11.) einen mühevollen 1:0 Sieg über die USA
feiern konnte, sich aber auch den Luxus
leistete, einen Elfmeter durch VialIl (32.) zu vergeben und im Finish der
Begegnung sogar noch Glück hatte, nicht den Ausgleichstreffer zu erhalten.
Ungeachtet dessen ließen es sich die italienischen Fans nach dem Spiel aber natürlich
wieder nicht nehmen, auch diesen knappen Erfolg in einem unbeschreiblichen und
sehenswerten Schauspiel die ganze Nacht über ausgiebig zu feiern.
In den weiteren WM-Spielen des sechsten Spieltages kam Kamerun zur nächsten
Überraschung und besiegte in Bari Rumänien mit 2:1 und feierte Jugoslawien
in Bologna gegen Kolumbien einen 1:0 Sieg.
Voller
Zuversicht begaben wir uns am Freitag (15. Juni) mit der Bahn nach Florenz,
wo wir zahlreiche Freunde und Bekannte treffen konnten, um unser Österreich
im wohl entscheidenden Gruppenspiel gegen die Tschechoslowakei (CSFR)
zu unterstützen. Die in Massen mitgereisten Schlachtenbummler sorgten bereits
Stunden vor dem Spiel in der Innenstadt für ein rot-weiß-rotes Fahnenmeer und
keiner der unzähligen Fans, die sich in einem ,,Demonstrationszug" etwa
drei Stunden vor dem Anpfiff geschlossen und ohne Polizeibewachung äußerst
vorbildlich und friedlich von der Innenstadt zum Stadio Comunale begaben, wird
diesen Anblick so schnell vergessen.
Vor 38.962 Zuschauern konnte unser Team (bei Heimspiel-Atmosphäre durch die
tausendfach angereisten Fans aus Österreich) aber leider abermals nicht überzeugen
und verlor durch einen saudummen Elfmetertreffer von Bilek
(29.) mit 0:1 (wobei sich unsere Spieler auch noch als schlechte Verlierer
zeigten, da sie nach dem Spiel nicht dazu bereit waren, sich von den zahlreich
angereisten Fans zu verabschieden), wobei das zweite Spiel dieses Tages eine
klare Angelegenheit wurde und Deutschland in Mailand die Arab. Emirate
mit 5:1 besiegen konnte.
Gleich
nach der Österreich-Pleite führte uns der schnellste Weg mit der Bahn nach
Livorno und weiter mit dem Taxi zum Hafen, um noch unser Abend-Schiff nach
Sardinien (diesmal nach Olbia) zu erreichen, von wo es nach einer Nacht am
Schiff mit der Bahn weiter nach Cagliari ging, wo wir am späten Vormittag
eintreffen konnten und dann am Samstag (16. Juni) in Cagliari
beim „Vorspiel“ zur Begegnung von England
gegen Holland
den totalen Gegensatz zu den friedlichen Fans vom Vortag erlebten.
Zunächst lief zwar auch dort wieder alles in aller Ruhe ab, doch als sich ein
Zug von etwa 2000 Engländern vom Bahnhof in Richtung Stadion in Bewegung
setzte, schien sich trotz schärfster Polizeibewachung nichts Gutes anzubahnen.
Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns auf einem Platz, der an dieser Route
vorbeiführte, wo wir gemeinsam mit englischen und holländischen Fans das Spiel
Brasilien gegen Costa Rica (1:0) aus Turin im TV mitverfolgten,
als wir durch den Lärm der näherkommenden Massen aufmerksam wurden und von
einer kleinen Erhebung aus das Geschehen beobachten konnten, als plötzlich
zahlreiche Engländer versuchten, die Polizeisperren zu durchbrechen und mit
Steinen und Glasflaschen das Feuer auf die Polizei eröffneten. Zahlreiche Engländer
stürmten dabei dann in der Folge auch unseren "Beobachtungsposten",
und als auch die Polizei nun versuchte, unter dem Einsatz von Gummiknüppeln und
Tränengas sowie der Abgabe von mehreren Warnschüssen die Kontrolle wieder
herzustellen und unseren Hügel, der von den Engländern besetzt wurde, zurückzuerobern,
wurde es Zeit, sich aus Sicherheitsgründen so rasch wie möglich aus dem
Gefahrenbereich zu begeben, da auf der einen Seite sich auf unserem "Hügel"
die Steine werfenden Engländer befanden und von der anderen Seite die um sich
schlagenden Polizisten auf die Engländer stürmten, ohne darauf zu achten, wer
ihnen dabei in den Weg kam, sodass es uns nur mit größter Mühe und viel Glück
gelang, der bereits drohenden Bekanntschaft mit einem polizeilichen Schlagstock
zu entgehen, obwohl klar ersichtlich war, dass wir keine Engländer waren, die
Polizei aber in ihrem Chaos ohne Rücksicht auf alles einschlug, was ihnen in
den Weg kam.
In der Folge verließen wir nun rasch den Ort des Geschehens und begaben uns ins
sichere Stadion, wo mit militärischer Strategie versucht wurde, das
unkontrollierte Eindringen bzw. Einschmuggeln von Waffen zu verhindern (so
wurden z.B. auch die Schuhe kontrolliert!). Das Spiel selbst hatte dann aber
wenig Höhepunkte und endete vor 35.267 Zuschauern torlos 0:0, während im
zweiten Spiel des Tages Schottland in Genua gegen Schweden mit 2:1
gewinnen konnte.
Nach einer gemeinsam mit den englischen Fans am Bahnhof verbrachten Nacht (in ganz Cagliari war beim besten Willen abermals kein Hotel zu bekommen) fuhren wir dann am nächsten Tag wieder mit dem Schiff zurück an das italienische Festland, während zur selben Zeit Spanien in Udine Südkorea mit 3:1 schlug, ebenso wie Belgien in Verona gegen Uruguay und sich in Palermo Irland und Ägypten 0:0 trennten.
Fotos
- Teil 2:
mit dem
Gruppenspiel Argentinien gegen
UdSSR in Neapel
(2:0) vom 13.6.1990,
dem Gruppenspiel Italien
gegen USA
in Rom (1:0)
vom 14.6.1990,
dem Gruppenspiel Österreich
gegen Tschechoslowakei
in Florenz (0:1)
vom 15.6.1990 und
dem Gruppenspiel England
gegen Holland
in Cagliari (0:0)
vom 16.6.1990
Danach gab es neuerlich eine Nacht auf dem Schiff und kehrten wir am Montag, den 18. Juni über den Hafen von Civitavecchia wieder nach Neapel zurück, wo Weltmeister Argentinien sein letztes Gruppenspiel gegen Rumänien zu bestreiten hatte, welches aus österreichischer Sicht (wegen der „Tabelle“ der Gruppendritten) nicht mit einem Unentschieden hätte enden dürfen, doch trennten sich vor 52.733 Zuschauern nach der Führung für Argentinien durch Monzon (62.) und dem Ausgleich von Balint (68.) beide Mannschaften mit einem 1:1, womit sich auch beide Teams für das 1/8-Finale qualifizieren konnten, während in Bari Kamerun trotz einer 0:4 Niederlage gegen die UdSSR, das als Gruppenletzter die Heimreise antreten musste, den mehr als überraschenden Gruppensieg vor Rumänien und Argentinien feiern konnte!
Über
den „Umweg“ Pisa folgte dann in Florenz
für uns am Dienstag (19. Juni) die Entscheidung im Kampf um den Aufstieg, wobei
wir zunächst via TV den nächsten Rückschlag für unser Nationalteam hinnehmen
mussten, da Kolumbien in Mailand in
letzter Sekunde der Ausgleich zum 1:1 gegen Deutschland gelingen konnte und die Südamerikaner somit als
Gruppendritter ebenfalls uneinholbar für unser Team waren, während sich Jugoslawien
mit einem 4:1 in Bologna über die Arab. Emirate den zweiten Gruppenplatz
hinter der BRD sichern konnte.
Nachdem Argentinien und Deutschland nicht die erhoffte Schützenhilfe leisten
konnten wurden also für unser Österreich
die Chancen vor dem Spiel in Florenz gegen die USA
immer geringer, als einer der vier besten drittplatzierten Mannschaften
aufzusteigen, wobei vor 34.857 Zuschauern auch die ersten 45 Minuten des Spieles
gegen die Amerikaner eigentlich keinen Zweifel darüber aufkommen ließen, dass
sich unser Team den Aufstieg ja gar nicht verdienen würde. Noch dazu verlor
unsere Mannschaft in der 34. Minute Peter Artner durch Ausschluss, doch spielte
Österreich nach dem Seitenwechsel in Unterzahl plötzlich wesentlich befreiter
und ging durch Tore von Andreas
Ogris (50.) und Gerhard
Rodax (63.) auch mit 2:0 in Führung, ehe Murray in
der 83. Minute für den 2:1 Endstand sorgte.
Damit begann nun für Österreich als Gruppendritter hinter Gruppensieger Italien
(2:0 in Rom über die CSFR als Gruppenzweiter) das große Zittern und
Abwarten, was letztlich nichts nutzte, obwohl am folgenden Tag (Mittwoch, 20.
Juni), wo wir uns nach Turin
zur Begegnung Brasilien
gegen Schottland
begaben und die Südamerikaner vor 62.502 Zuschauern im Stadio delle Alpi durch
einen Müller-Treffer (81.) mit 1:0 gewinnen konnten (womit
Schottland als Gruppendritter genau die gleiche Punkte- und Toranzahl aufwies
wie Österreich und ein Losentscheid über einen eventuellen Aufstieg drohte).
Doch während wir uns am Donnerstag (21. Juni) einen Tag Ruhepause in Turin gönnten
spielten alle gegen Österreich, da zunächst Uruguay in Udine in letzter
Minute den Siegestreffer zum 1:0 gegen Südkorea erzielen konnte (bei
einem Unentschieden, das durchaus möglich gewesen wäre, hätte bereits das Los
über einen Aufstieg zwischen Österreich und Schottland entscheiden müssen)
und damit die Südamerikaner als Gruppendritter hinter Spanien (2:1 in
Verona über Belgien) und Belgien den Aufstieg feiern durften und dann am
Abend England zwar in Cagliari gegen Ägypten mit 1:0 erfolgreich
blieb und damit Gruppensieger wurde, es in Palermo aber leider keinen Sieger gab
(was für Österreich den Aufstieg bedeutet hätte!) und sich Irland und Holland
1:1 trennten und somit beide ebenfalls auf Kosten Österreichs den Aufstieg
schafften, während Österreich nun als fünftbester Gruppendritter den 17.
WM-Endrang erreichen konnte, aber eben leider nur 16 Mannschaften in das
1/8-Finale aufsteigen dürfen!
Allerdings befand sich Österreich als "Aussteiger" in prominenter
Gesellschaft, da auch für Vize-Europameister UdSSR als Letzter der Gruppe B
sowie etwa für Schweden, das im letzten Gruppenspiel in Genua auch gegen
Costa Rica mit 1:2 neuerlich eine Niederlage hinnehmen musste (ohne
Punktegewinn in der Gruppe C) vorzeitige diese Weltmeisterschaft beendet war.
Nach
einem weiteren Tag Ruhepause, den wir zur Erholung im sommerlichen Bari
verbrachten, begaben wir uns am Samstag (23. Juni) zum ersten 1/8-Finale nach Neapel,
wo Publikumsliebling Kamerun
auf Kolumbien
traf. Kamerun, als Gruppensieger die
Sensationsmannschaft der Vorrunde, lieferte dabei die nächste Überraschung und
konnte vor 50.026 Zuschauern, nachdem es nach 90 Minuten torlos 0:0 gestanden
war, in der Verlängerung durch zwei Tore von Milla
(106. und 110. Minute) bei einem Gegentreffer von Redin
(116.) Kolumbien mit 2:1 bezwingen.
Am Abend zog dann auch unser Gruppengegner Tschechoslowakei durch einen
4:1 Erfolg über Costa Rica ebenfalls in das 1/4-Finale ein, wo wir
eigentlich auch gerne unser österreichisches Team gesehen hätten.
Über
die Nacht begaben wir uns dann mit dem Zug wieder nach Turin,
wo am Sonntag (24. Juni) der Schlager im 1/8-Finale zwischen Brasilien
und Argentinien
ausgetragen wurde und bei dem sich allein schon wegen der Begeisterung der
brasilianischen Fans die Reise zu diesem Spiel ausgezahlt hat.
Brasilien war dann vor 61.381 Zuschauern im Spiel (so wie auch auf den
Zuschauerrängen) die klar tonangebende Mannschaft und traf auch mehrmals die
Torstange, doch gelang dem Titelverteidiger bei einem der wenigen Gegenstöße
knapp vor Schluss durch Caniggia (81.) der siegbringende (aber völlig
unverdiente) Treffer zum 0:1, womit für viele brasilianische Fans, für die das
Leben nur aus Fußball besteht, eine Welt unterging und die Tränen nicht mehr
verbergen konnten.
Im Anschluss daran verfolgten wir im TV gleich den nächsten Schlager, bei dem
in Mailand Deutschland gegen Europameister Holland die Revanche für
die EM 1988 gelingen konnte und mit 2:1 erfolgreich blieb.
Mit dem Nachtzug ging es dann wieder zurück nach Rom, wo am Montag (25. Juni) Veranstalter Italien auf Uruguay sein 1/8-Finale zu bestreiten hatte. Im Olympiastadion von Rom konnten wir dabei zunächst live die Verlängerung (0:0) und das anschließende Elfmeterschießen zwischen Irland und Rumänien aus Genua mitverfolgen, das die Iren schließlich mit 5:4 gewinnen konnten, ehe dann vor 73.303 Zuschauern Italien durch Treffer von Schillaci (65.) und Serena (83.) gegen Uruguay mit 2:0 den Aufstieg in das 1/4-Finale feiern durfte und danach dieser Sieg auch von der römischen Bevölkerung wieder in der uns bereits bekannten begeisternden Form bejubelt wurde. Ein Schauspiel, das man sich einfach nicht entgehen lassen durfte!
Zum 1/8-Final-Abschluss ging es dann am Dienstag (26. Juni) für uns auch erstmals nach Bologna, wo im Stadio "R. Dall'Ara" England und Belgien den letzten Viertelfinalisten ermittelten, wobei wir aber zunächst wieder live im Stadion die entscheidenden Szenen aus Verona von der Begegnung Jugoslawien gegen Spanien (2:1 nach Verlängerung) mitverfolgen konnten. Im letzten 1/8-Finalspiel war Belgien zwar die spielbestimmende Mannschaft, traf auch zweimal die Torstange, musste aber Sekunden vor Ende der Verlängerung vor 34.520 Zuschauern durch David Platt den unglücklichen Treffer zum 0:1 hinnehmen (119. Minute), womit sich England für das 1/4-Finalspiel gegen Kamerun (eigentlich hätten hier wir Österreicher spielen wollen) qualifizieren konnte.
Fotos
- Teil 3:
mit dem
Gruppenspiel Argentinien gegen
Rumänien
in Neapel (1:1)
vom 18.6.1990,
dem Gruppenspiel Österreich
gegen USA
in Florenz (2:1)
vom 19.6.1990,
dem Gruppenspiel Brasilien
gegen Schottland
in Turin (1:0)
vom 20.6.1990,
dem 1/8-Finale Kamerun
gegen Kolumbien
in Neapel (2:1
n.V.) vom 23.6.1990,
dem 1/8-Finale Brasilien
gegen Argentinien
in Turin (0:1)
vom 24.6.1990,
dem 1/8-Finale Italien
gegen Uruguay
in Rom (2:0)
vom 25.6.1990 und
dem 1/8-Finale England
gegen Belgien
in Bologna (1:0
n.V.) vom 26.6.1990
Nun folgten drei Tage Ruhepause, die wir in Rom verbrachten und die wir uns wirklich verdient hatten, bevor es nun bei dieser Weltmeisterschaft mit dem 1/4-Finale in die „heiße Phase“ ging, wobei zunächst am Samstag (30. Juni) Argentinien in Florenz gegen Jugoslawien nach einem 0:0 nach Verlängerung im Elfmeterschießen 3:2 siegreich bleiben konnte, was wir wieder im Olympiastadion von Rom live mitverfolgten und bei dem die italienischen Zuschauer beim gehaltenen Elfmeter von Maradona euphorisch jubelten, ehe wir dann vor 73.303 Zuschauern dem Spiel von Gastgeber Italien gegen Irland beiwohnten, das die Italiener durch einen Treffer ihres neuen Stars ,,Toto" Schillaci (38. Minute) mit 1:0 gewinnen konnten und damit den Einzug in das Semifinale schafften, wobei Italiens Torhüter Zenga als einziger Keeper bei dieser WM nach fünf Spielen noch immer keinen Gegentreffer hinnehmen musste.
Über Nacht ging es dann mit dem Zug wieder nach Mailand, wo am Sonntag (1. Juli) im beeindruckenden Meazza-Stadion vor 73.347 Zuschauern Schiedsrichter Helmut Kohl die Begegnung zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei (CSFR) leitete und die Deutschen durch einen von Matthäus in der 24. Minute verwandelten Foulelfmeter mit 1:0 erfolgreich bleiben konnten, während im zweiten Spiel des Tages dann England in Neapel gegen das Sensationsteam aus Kamerun nach Verlängerung mit 3:2 siegte, sodass mit Italien gegen Argentinien in Neapel und Deutschland gegen England in Turin die Semifinalpaarungen dieser Weltmeisterschaft feststanden.
Nach einem Tag Spielpause wurde dann am Dienstag (3. Juli) zuerst in Neapel der erste Finalist ermittelt, wo vor 59.978
Zuschauern die Italiener eigentlich eine klare Angelegenheit erwarteten und
durch Schillaci (18.) auch vielumjubelt in Führung gehen konnten,
dann aber durch Caniggia (67.) den Ausgleich und ersten
Verlusttreffer bei dieser WM hinnehmen mussten, womit diese Partie in die Verlängerung
ging, die aber torlos blieb, sodass die Semifinalpartie zwischen Italien und Argentinien im Elfmeterschießen entschieden werden musste, wo Argentinien das Glück
auf seiner Seite hatte und mit 4:3 erfolgreich blieb, womit die ganze
italienische Nation verzweifelte!
Ganz ähnlich verlief am nächsten Tag (Mittwoch, 4. Juli) in Turin auch das zweite Semifinalspiel, bei dem vor 62.628
Zuschauern Deutschland durch Brehme (60.) zwar in Führung
gehen konnte, England aber zehn Minuten vor Schluss durch Lineker
der Ausgleich gelang und in der folgenden Verlängerung ebenfalls kein Treffer
fiel, sodass auch der zweite Finalist im Elfmeterschießen ermittelt werden
musste, in dem die Deutschen wieder einmal das ihnen treue Glück hatten und mit
3:2 den Einzug in das Finale schafften, welches sie nun zum dritten Mal in Serie
erreichen konnten.
Nun gab es zwei weitere Tage Spielpause, ehe am Samstag (7. Juli) in Bari mit dem Spiel um den 3. Platz der Auftakt der letzten Finalspiele erfolgte, bei dem vor 51.426 Zuschauern Italien gegen England durch Baggio (70.) in Führung gehen konnte, Platt für England den Ausgleich erzielte (80.) und Salvatore Schillaci aus einem Elfmeter (84.) schließlich den Endstand zum 2:1 für Italien fixierte, womit Italien letztendlich den 3. Endrang erreichte und somit den Fans zumindest einen kleinen versöhnlichen Abschied bereitete, während "Toto" Schillaci mit seinen sechs Treffern vor Skuhravy aus der CSFR (5 Tore) Torschützenkönig dieser WM wurde.
Als krönender Abschluss folgte dann am Sonntag (8. Juli) in Rom mit dem Finale Deutschland gegen Argentinien das Spiel der Spiele dieser Weltmeisterschaft. Bereits am frühen Nachmittag begaben wir uns zum Gelände des Olympiastadions (nachdem es zuvor noch auf einen Abstecher in den Vatikan ging und wir uns den Segen von Papst Johannes Paul II holten!), um den Trubel rund um das Finale mitzuerleben, wo sich bereits zahlreiche Fans eingefunden hatten, die noch versuchten, Karten für das Finale zu bekommen. Etwa zwei Stunden vor Spielbeginn suchten wir dann unsere Plätze im Stadion auf, das sich langsam bis zum letzten Platz füllte und in dem dann bei Spielbeginn 73.603 Zuschauer für eine gute Stimmung sorgten (zumindest für die deutsche Mannschaft), während das Spiel selbst an die hochgesteckten Erwartungen bei weitem nicht herankam und die Deutschen durch einen von Brehme in der 84. Minute verwandelten umstrittenen Foulelfmeter mit 1:0 gewinnen konnten, während Titelverteidiger Argentinien total die Nerven verlor und zusätzlich auch noch die Spieler Monzon (65.) und Dezotti (87.) durch Ausschluss. Argentinien beschränkte sich total auf die Defensive und verdiente sich diese Finalteilnahme zu keiner Zeit dieser Weltmeisterschaft, während Deutschland seine Beständigkeit als Turniermannschaft wieder einmal unter Beweis stellte und völlig verdient dieses Finale gewann und neben Italien als einzige Mannschaft ungeschlagen diese Weltmeisterschaft beenden konnte. Eine Weltmeisterschaft, die mit 1,7 Millionen Besuchern einen Zuschauerrekord erzielen konnte und bei der alleine beim Finale unglaubliche 85 Millionen Schilling nur durch den Kartenverkauf eingenommen wurden!
Größenwahn dürfte dann im Anschluss an das Finale aber den deutschen Teamchef befallen haben, der doch mit Selbstsicherheit feststellte, dass es in den nächsten Jahren (!) keine Mannschaft geben wird, die Deutschland schlagen könne und Deutschland nunmehr die Nr.1 der Welt sei, in Europa aber bereits vor der WM die Nr.1 war! Da möchte ich nur an die EM 1988 erinnern, wo Deutschland bereits im Semifinale ausschied und keineswegs zur Nr. 1 von Europa gekürt wurde und auch bei dieser Weltmeisterschaft Deutschland nach dem 1/8-Finale seine Spiele nur mehr durch Elfmeter gewinnen konnte und sich Deutschland höchstens als Weltmeister im Elfmeterschießen bezeichnen kann.
Jedenfalls begaben wir uns im Anschluss an die Siegerehrung für die deutsche Mannschaft, bei der im Olympiastadion von Rom ein Großteil der Zuschauer nach vorne drängte und im Zuschauerraum ein teilweise lebensgefährliches Gedränge herrschte sowie die Taschendiebe Hochsaison hatten, auf die Heimfahrt nach Wien, wo wir am Abend des 9. Juli nach 4 1/2 Wochen WM-Rundreise eintrafen und uns bereits jetzt auch die nächsten Großereignisse (EM 1992 in Schweden sowie die WM 1994 in den USA) freuen dürfen!
Fotos
- Teil 4:
mit
dem
1/4-Finale Italien gegen
Irland in
Rom (1:0)
vom 30.6.1990,
dem 1/4-Finale Deutschland
gegen Tschechoslowakei
in Mailand (1:0)
vom 1.7.1990 und
dem Finale
Deutschland gegen
Argentinien
in Rom (1:0)
vom 8.7.1990
Fritz Duras / Austria 80
Übersicht alle Spiele der Weltmeisterschaft 1990
Fotos
- Teil 1:
mit
dem Eröffnungsspiel Argentinien gegen
Kamerun
in Mailand (0:1)
vom 8.6.1990,
dem Gruppenspiel Österreich
gegen Italien
in Rom (0:1)
vom 9.6.1990 und
dem Gruppenspiel England
gegen Irland
in Cagliari (1:1)
vom 11.6.1990
Fotos
- Teil 2:
mit dem
Gruppenspiel Argentinien gegen
UdSSR in Neapel
(2:0) vom 13.6.1990,
dem Gruppenspiel Italien
gegen USA
in Rom (1:0)
vom 14.6.1990,
dem Gruppenspiel Österreich
gegen Tschechoslowakei
in Florenz (0:1)
vom 15.6.1990 und
dem Gruppenspiel England
gegen Holland
in Cagliari (0:0)
vom 16.6.1990
Fotos
- Teil 3:
mit dem
Gruppenspiel Argentinien gegen
Rumänien
in Neapel (1:1)
vom 18.6.1990,
dem Gruppenspiel Österreich
gegen USA
in Florenz (2:1)
vom 19.6.1990,
dem Gruppenspiel Brasilien
gegen Schottland
in Turin (1:0)
vom 20.6.1990,
dem 1/8-Finale Kamerun
gegen Kolumbien
in Neapel (2:1
n.V.) vom 23.6.1990,
dem 1/8-Finale Brasilien
gegen Argentinien
in Turin (0:1)
vom 24.6.1990,
dem 1/8-Finale Italien
gegen Uruguay
in Rom (2:0)
vom 25.6.1990 und
dem 1/8-Finale England
gegen Belgien
in Bologna (1:0
n.V.) vom 26.6.1990
Fotos
- Teil 4:
mit
dem
1/4-Finale Italien gegen
Irland in
Rom (1:0)
vom 30.6.1990,
dem 1/4-Finale Deutschland
gegen Tschechoslowakei
in Mailand (1:0)
vom 1.7.1990 und
dem Finale
Deutschland gegen
Argentinien
in Rom (1:0)
vom 8.7.1990
Alle Fotos:
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Fanclub Austria 80)
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